Die dreiste Lüge von den umweltfreundlichen Getränkekartons

5. September 2009
Milch wird aus einem Tetrapak eingeschenkt

Foto: Tetra Pak/ flickr.com (CC BY-SA 2.0)

Seit einigen Wochen belügt der debile Hase Bob im Auftrag der Firma Tetra Pak in bester RWE-Manier die Fernsehzuschauer. Nur der Aufschrei bleibt bislang aus.

Tetra Pak Commercial "Rohstoffe"/"Hase Bob".

Und dabei ist der vom Spot vermittelte verschwenderische Umgang mit dem Grundnahrungsmittel Brot noch der kleinste Aufreger. Nein, es ist viel mehr der Umstand, wie Tetra Pak seine Verbundverpackungen kindgerecht als ökologisch preist. Eine Verpackung, die man ruhig als eine der umweltschädlichsten der Welt bezeichnen kann.

Leider verschweigt der Spot, dass Tetra Pak eben nicht nur aus Holz beziehungsweise Papier bestehen, auch wenn auf diesen Rohstoff sicherlich der überwiegende Anteil entfällt. Neben Kunststoff findet sich einem Tetra Pak auch Aluminium wieder, genauer gesagt Polyethylen-Aluminiumzellstoff. Nicht wirklich nachwachsende Rohstoffe, oder?

Das Problem daran ist nämlich, dass sich diese in Schichten miteinander verbundenen Materialien so gut wie gar nicht mehr voneinander trennen lassen. Erst seit dem Jahr 2008 existiert mit der sogenannten Plasmatrenntechnik überhaupt eine Möglichkeit, Tetra Paks zu immerhin 99% zu recyceln. Nur bedauerlicherweise benötigt man für das Recycling eines Tetra Paks zehnmal mehr Energie wie für die Herstellung eines solchen Getränkekartons. Auch nicht unerwähnt sollte bleiben, dass das Ergebnis dieses Recyclings eher minderwertiger Natur ist, weshalb der Großteil dieser Verbundverpackungen nach wie vor in der Müllverbrennung landen.