Neuneinhalb

2. September 2016

Meine gelesenen Bücher im Q3/2016

Ich habe etwas aufgeholt und liege, gemessen an meinem Jahresziel von 12 Büchern, wieder voll im Soll. Der aktuelle Stand sind 9 ½. Neuneinhalb?

Ehrlich gesagt habe ich mit Bill Bufords »Hitze« (★★☆☆☆) nicht so viel anfangen können. Das Buch klang für einen selbsternannten Hobbykoch ziemlich verlockend. Aber leider sind die wenigen Highlights zwischen viel zu vielen, wahnsinnig langatmigen und todlangweiligen Passagen versteckt. Irgendwann bei Seite zweihundertzwanzig habe ich die Nerven verloren, und aus lauter Frust Lust Spaghetti Bolognese gekocht. Besser sind sie mir noch nie gelungen.

»Bretonische Brandung« (★★★☆☆) von Jean-Luc Bannalec ist ein mittelprächtiger Franzosenkrimi der hauptsächlich von der Landschaft lebt, in der er spielt. Das Buch plätschert so dahin. Nicht langweilig, aber auch nie wirklich richtig fesselnd. Das Ende ist dann schon im letzten Viertel zu erahnen.

Mit »Der unschickliche Antrag« (★★★★☆) habe ich Andrea Camilleri noch eine zweite Chance gegeben. Und es hat sich gelohnt: Ein vergleichbares Buch habe ich bisher noch nicht gelesen. Rund um einen einfachen Antrag auf ein Telefon, entspinnt sich eine wahnsinnige Geschichte – streckenweise in Briefen, die die beteiligten Figuren untereinander austauschen. Wenn man sich mal reingefuchst hat, ein bemerkenswertes und an vielen Stellen saukomisches Buch.

Um »Feuermann« (★★★★★) von Torkill Damhaug habe ich mich ehrlich gesagt etwas gedrückt. 635 Seiten sind eine Ansage. Und was für eine. Der Roman bebt von der ersten Sekunde vor Spannung. Er ist so packend geschrieben, dass die Seiten nur so dahin fliegen. Zartbesaiteten würde ich dieses Buch jedoch eher nicht empfehlen. Meinen Geschmack hat Damhaug getroffen.